2008-06-04

 

Sprachliche Barrieren abbauen

Costa del Sol Nachrichten - Nr. 608, 29. Mai 2008 – Seite 37.

José Antonio del Barrio ist seit vier Jahren Direktor der Esperanto-Stiftung, die ihren Sitz in Zaragoza hat. Die Institution wurde bereits 1969 von dem damaligen Rektor der Universität Zaragoza gegründet. Das Ziel der Stiftung: Lehre und Verbreitung des Esperanto durch Seminare, Kongresse und Bücher. Die CSN sprach mit dem 47-jährigen Direktor.

Herr del Barrio, warum haben Sie Esperanto gelernt?

Angefangen habe ich damit vor fast 20 [30] Jahren. Mir haben noch nie die Barrieren, die durch Grenzen und verschiedene Nationalitäten entstehen, gefallen. Damals wollte ich etwas lernen, was darüber hinausgeht. Man kann sagen, ich bin ein echter Zamenhof-Verfechter. Ich sehe eine gemeinsame Sprache als eine Möglichkeit, Barrieren abzubauen.

Was macht die Esperanto-Stiftung?

Die Ziele der Stiftung liegen in der Verbreitung und Lehre des Esperanto. Wir fördern die Übersetzung von Werken. So hat die Stiftung beispielsweise eine komplette Übersetzung von Don Quijote in Esperanto herausgegeben.

Wird Esperanto in Spanien auch von staatlicher Seite gefördert?

Nein, eine staatliche Förderung gibt es nicht. Um die Verbreitung der Sprache kümmern sich ausschließlich die Stiftung, Privatpersonen und regionale Verbände. Allerdings gibt es auch Universitäten, an denen Esperanto-Kurse angeboten werden.

Was sind das für Leute, die Esperanto lernen?

Das ist sehr unterschiedlich, aber gemeinsam ist ihnen ein Interesse an Kommunikation und Kontakten in anderen Ländern. Manche interessiert auch die linguistische Seite an Esperanto.

Wie sehen Sie die Zukunft des Esperanto?

Zamenhofs Vision einer gemeinsamen Sprache als Basis für das Glück auf Erden ist meines Erachtens ein wenig zu hoch gegriffen. Aber ich glaube dennoch an eine Renaissance des Esperanto. Vor allem, weil es zunehmend wichtiger sein wird, sprachliche Barrieren abzubauen.

Birgit Broecheler
Mit Esperanto durch die Welt






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